Wir befinden uns in mitten der großen Sommerferien. Nur in einer Handvoll Bundesländer sind die Ferien schon wieder vorbei und auch die anderen werden folgen. Wieder zu Hause angekommen, müssen gleich eine Reihe von Dingen erledigt werden, wie Wäscheberge und der Wocheneinkauf. Doch wie sieht es mit der IT-Sicherheit aus? Im Auftrag des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hat TNS Infratest in einer Online-Umfrage herausgefunden, dass vier von zehn befragten Urlauber (41,2%) nach den Ferien unzureichend geschützt sind. Etwa 20 Prozent treffen höchstens eine Maßnahme, um die IT-Sicherheit zu Hause wieder auf Vordermann zu bringen und circa 10 Prozent gar keine. Vor allem Personen, die im Urlaub recht unbekümmert um ihre IT-Sicherheit waren, verhalten sich im Alltag nicht anders.

1.      Einstellungen wiederherstellen

Das heimische WLAN kann wieder aktiviert werden und bei der Gelegenheit auch gleich das Zugangspasswort geändert werden. Dabei sind Passphrasen besser als Passwörter.

Wer im Urlaub über öffentliche WLANs surfte, sollte alle Logins überprüfen, die währenddessen benutzt wurden. Es empfiehlt sich, Kennwörter zu ändern, aus dem einfachen Grund, weil Cyber-Kriminelle zu leicht an sensible Daten über öffentliche Hot-Spots gelangen. Außerdem sollten alle Berechtigungen der Benutzerkonten gecheckt und etwaige Administratorrechte abgeschalten werden.

Die Befragung hat ergeben, dass lediglich ein Viertel der Umfrageteilnehmer Passwörter nach dem Urlaub ändern, um Datenmissbrauch vorzubeugen.

2.      E-Mails prüfen

Nach dem Urlaub befinden sich meistens viele ungelesene Mails im Posteingang. Es ist empfehlenswert, merkwürdige Nachrichten mit unbekannten oder unseriösen Absender sofort zu löschen. Etwaige Anhänge sollten auf gar keinem Fall geöffnet werden, um Malware zu vermeiden. Oft erkennt man schon an der Anrede, ob eine Mail ernst gemeint ist oder nicht.

Die Umfrage ergab, dass nur knapp über die Hälfte der Urlauber (59,3%) nach der Heimkehr E-Mails von unbekannten Absendern löschen. Die ältere Generation ist dabei etwas gewissenhafter. In der Altersspanne der 55- bis 64-jährigen sind es 73,6 Prozent, während es in der Gruppe der 35- bis 44-jährigen nur noch 60,2 Prozent sind.

3.      digitalisierte Reise-Dokumente

Wer zur Sicherheit Ausweispapiere und Impfpässe auf einem Datenträger oder in seiner Cloud digitalisiert hat, sollte diese sensiblen Daten nun wieder löschen. Wenn beispielsweise ein USB-Stick verloren gehen würde, könnten Informationen in die falschen Hände gelangen.

4.      Aktualisierungen

Sicherheitslücken können gerade in digitalen Strukturen schnell auftreten. Innerhalb von zwei Wochen können sich so mehrere Fehler in Software ansammeln. Deshalb lohnt sich die schnellstmögliche Aktualisierung von Betriebssystem, Antivirusprogramm oder Firewall. Auch Mobiltelefone sollten auf den aktuellsten Stand gebracht werden, um Sicherheitsrisiken zu vermeiden.

Laut der Befragung von TNS Infratest sind es doch nur knapp ein Drittel, die nach dem Urlaub Aktualisierungen vornehmen. Hierin besteht noch großes Potential, die eigene IT-Sicherheit auf einfachste Weise zu verbessern.

5.      Datensicherung

Während der Urlaubsreise gesammelt Fotos und Dokumente sollten extern gesichert werden, um sie später Freunden und Familie zu zeigen. Bei dieser Gelegenheit können aber auch gleichzeitig Backups vom gesamten Datenträger erstellt werden. In letzter Zeit sind die Bedrohungen durch Ransomware enorm. Das wirksamste Gegenmittel stellt immer noch die Datensicherung dar.

Leider ergreifen weniger als zwei von zehn Personen solche Sicherheitsmaßnahmen. Bei einer Kompromittierung durch Ransomware werden Daten verschlüsselt und so sind alle digitalen Urlaubserinnerungen für immer verloren.

6.      Smart-Home

Wohnungen und Häuser werden immer vernetzter und intelligenter. Wer vor dem Urlaub eine Abwesenheitsautomatik bei Smart-Home-fähigen Geräten eingerichtet hat, kann diese nun wieder entfernen.

 

Insgesamt steckt noch viel Potential in den möglichen Vorkehrungen, die nach dem Urlaub getroffen werden können. Der wenige Aufwand der betrieben werden muss, lohnt sich allemal. Im Gegenzug kann man noch lange von den mitgebrachten Urlaubserinnerungen zehren und erlebt im Nachhinein keine bösen Überraschungen aus der Cyber-Welt.