Google und Mozilla haben jeweils neue Versionen ihrer Webbrowser veröffentlicht. Die Windows-, MacOS- und Linux-Versionen sowohl Chrome als auch Firefox erhalten eine Reihe neuer Funktionen und Sicherheitskorrekturen.

Was ist neu in Chrome 85?

Die neue Version des Google-Browsers erhält 20 Sicherheitskorrekturen. Allerdings legt das Unternehmen nicht alle Details offen, bis die Updates an den Großteil der Benutzer ausgeliefert wurde. Es sind jedoch 14 Patches für Sicherheitslücken hervorgehoben, die von externen Forschern gemeldet wurden. Zwei Mängel wurden als risikoreich eingestuft, sieben als mittel und der Rest als schwer eingestuft.

Chrome hat außerdem neue Funktionen eingeführt, darunter eine verbesserte Tab-Verwaltung und die Möglichkeit PDF-Formulare direkt im Browser auszufüllen. Browsertabs können nun zu Gruppen hinzugefügt werden und sind visuell unterscheidbar nach Aufgaben, Themen oder sogar Prioritäten. Das Chrome-Team hat außerdem die Leistung verbessert. Unter anderem werden Seiten unter Mac und Windows nun bis zu 10% schneller geladen. Die Verbesserungen werden durch die Einführung von Profile Guided Optimization (PGO) und Tab Throttling erreicht. Letzteres gilt zuerst nur für den Beta-Kanal von Chrome. "Chrome gibt den verwendeten Browser-Tabs mehr Ressourcen, indem es bei den Tabs, die sich lange Zeit im Hintergrund befanden, Ressourcen spart. Dadurch erreichen wir nicht nur Verbesserungen bei der Ladegeschwindigkeit, sondern auch Einsparungen beim Batterieverbrauch und der Speicherauslastung“ sagte Max Christoff, technischer Direktor von Chrome.

Chrome 85 unterstützt nun auch nativ das AVIF-Bildformat, das Bandbreite und Datenverbrauch bei Webseiten reduziert sowie HDR-Farbunterstützung ermöglicht. Erwähnenswert ist auch, dass Google dies in die Chromium-Browser-Engine implementiert hat. Das bedeutet, dass auch andere Webbrowser mit Chromium-Unterbau zukünftig AVIF unterstützen.

Firefox 80

In Firefox‘ neuer Version 80 werden insgesamt 10 Sicherheitslücken geschlossen, von denen drei als schwer, vier als mittelschwer eingestuft wurden und der Rest als niedrig eingestuft wurden. Um die Sicherheit weiter zu erhöhen, führt man bei Firefox jetzt auch eine Blockierliste für Add-Ons ein, mit der die Leistung und Skalierbarkeit verbessert werden soll. Der Browser verfügt bereits über Add-On-Blockierungsprozesse, die bei der Verletzung von Richtlinien aktiv werden. Allerdings wurde die bisherige Lösung nicht den Anforderungen des ständig wachsenden Ökosystems gerecht.

„Nachdem wir verschiedene mögliche Lösungen untersucht hatten, entschieden wir uns bei der Blockierliste für neue Add-Ons für eine Datenstruktur auf Basis von kaskadierenden Bloom-Filtern. Die bietet uns eine effiziente Möglichkeit, um Millionen von Datensätzen auf kleinstem Raum zu speichern“, sagte Stuart Colville, Engineering Manager für Firefox-Add-Ons.

Auch Firefox bietet sich in der neuen Version als Standard-Viewer für PDF-Dokumente an.

Sie können die neuesten Versionen von Chrome hier und Firefox hier herunterladen. Derzeit hat Chrome in Deutschland einen Marktanteil von 48,86% und Firefox von 22,27% (Statista/StatCounter August 2020). Weltweit beträgt der Marktanteil von Chrome 66%, während Firefox mit 8,61% auf dem zweiten Platz liegt (Statista/StatCounter August 2020).