Jedes Jahr findet der Mobile World Congress in Barcelona statt. Auf diesem Mobile Industry Event treffen sich Hersteller, Presse und Interessierte. Verschiedene Unternehmen stellen ihre neuen Geräte, Apps und mobilen Dienstleistungen vor. Ein heiß begehrtes Thema des MWC 2018 war der 5G-Mobilfunk – die nächste Generation im Mobilfunk nach LTE.

Was ist der 5G-Mobilfunk und was zeichnet ihn aus?

Ein Rückblick auf die vergangenen Mobilfunk-Generationen 1G, 2G, usw. zeigt den beeindruckenden technologischen Fortschritt im Mobilfunk. Die neuste 5. Generation verspricht noch mehr Datenübertragungsgeschwindigkeit und niedrigere Latenzen. Außerdem kann sie gleichzeitig noch mehr Geräte verbinden. Das sind die Gründe dafür, warum die MWC von einem Event, auf dem sich einst bloß Smartphone-Hersteller präsentierten, zu einer Veranstaltung arrivierte, bei der Unternehmen zusammenkommen, um die neue verbundene Welt mit allen 5G-Vorteilen anzupreisen.

In der Praxis werden die alten Mobilfunk-Generationen in näherer Zukunft natürlich nicht verschwinden. Tatsächlich liegen die erreichbaren Übertragungsgeschwindigkeiten des existierenden Mobilfunks bei bis zu 1,2Gb/s. Wer einen Verkäufer in einem Telefongeschäft nach einem neuen 5G-Telefon fragt, wird wahrscheinlich verwunderte Blicke ernten.

Die bestehende Infrastruktur für 4G beruht auf Mobilfunkmasten, die in einem gewissen Abstand zu einander stehen. Währenddessen basiert 5G auf kleineren, häufigeren Zellen. Die kleineren Zellen helfen, zusätzliche Bandbreite und geringere Latenz zu liefern, da das Netzwerk breiter verteilt wird. Berichten zufolge ist es möglich, dass Übertragungsgeschwindigkeiten bei 1 ms Latenz von bis zu 20 Gb/s erreichbar sind.

Alle neuen Mobilfunknetze erfordern Lizenzen, Finanzierungen und erhebliche Anstrengungen, um sie auf den Weg zu bringen. In den USA wird AT&T das erste Unternehmen mit einem 5G-Mobilfunknetz im Angebot sein. Dieses soll bis Ende 2018 zwölf Städte abdecken und auf den Mobilfunkmarkt ausgerichtet sein. Verizon verfolgt einen anderen Ansatz und beabsichtigt, 5G in ihrem bestehenden Angebot zu implementieren, um Internetdienstanbietern ein größerer Konkurrent zu sein. Mit der Geschwindigkeit und Kapazität, die in einem 5G-Mobilfunknetz verfügbar wären, könnte der Wettbewerb angekurbelt werden.

5G-Mobilfunk auf dem MWC 2018 vorgestellt

In vielen Ausstellungshallen konnten die Besucher smarte Geräte für die Smart City, für selbstfahrende Automobile, Virtual Reality oder sogar für die smarte Wundheilung bestaunen.

Während schnellere Geschwindigkeit eine Folge verbesserter Technologie ist, sind niedrige Latenzzeiten und Kapazitäten dafür verantwortlich, eine Umgebung zu schaffen, in der nahezu alles miteinander verbunden werden kann. Sobald Geräte untereinander kommunizieren, wird ein höherer Kapazitätsbedarf gefordert. Zum Beispiel kann das zukünftige selbstfahrende Automobil in der Lage sein, mit anderen Autos, der Verkehrsüberwachung oder Sensoren auf der Straße zu kommunizieren und auf Veränderungen in der unmittelbaren Umgebung zu antworten.

Die ersten 5G-Mobilfunk fähigen Smartphones werden noch in diesem Jahr auf dem Markt erscheinen. Wir können allerdings davon ausgehen, dass die Mehrheit der Smartphone-Hersteller noch bis zum nächsten Jahr warten wird.

Die Verbreitung von 5G-Mobilfunk geschieht in einigen Regionen schneller als in anderen. Einige Mobilfunk-Anbieter in den USA möchten sich einen Wettbewerbsvorteil verschaffen und positionieren sich wie bereits angesprochen. Aber auch andere Länder erklärten sich zur frühen Einführung des 5G-Mobilfunks bereit. Dazu gehören China, Japan, Südkorea, Australien und Norwegen. Ich bin mir sicher, dass diese Liste weiterwachsen wird. In Europa ist das Engagement der Regulierungsbehörden und Finanziers für die 5. Generation des Mobilfunks vorsichtiger. Das könnte als Wettbewerbsnachteil angesehen werden. Auf der anderen Seite kann es auch als sinnvolles Warten gelten, um aus den Schwierigkeiten der Early Adopter zu lernen.

Jede neue Technologie sollt einem eingehenden Sicherheitscheck unterzogen werden. Die Mobilfunk-Provider müssen mit ausgefeilter Malware, zugeschnitten auf den 5G-Mobilfunk, rechnen. Deswegen sollten sie Threat Prevention betreiben und Vorkehrungsmaßnahmen implementieren. Ein Mehrschichtschutzsystem sollte auch auf Machine Learning zurückgreifen, um Netzwerkleistung und -kapazität zu bewältigen. Threat intelligence und proaktive Sicherheitsmaßnahmen sind wesentliche Komponenten für jedes Gerät oder für jede Dienstleistung, das /die für die sichere Nutzung von 5G konzipiert ist.

Auch die Denk- und Arbeitsweise von Cyberkriminellen müssen die 5G-Mobilfunk Adopter verstehen. Experten auf dem Gebiet der Internet-Sicherheit werden der Industrie helfen, vorherzusagen, wo die Angreifer das nächste Einfallstor sehen.

Der 5G-Mobilfunk wird nicht nur mehr Kapazität und Übertragungsgeschwindigkeit liefern, sondern wird der Sache auch Tribut zollen. Es wird nach wie vor eine menschliche Komponente bei der Wartung und Sicherstellung einer sicheren Technologie geben.