Das zu Facebook Inc. gehörende Unternehmen WhatsApp ist wieder einmal in den Schlagzeilen. Auf der Unternehmenswebseite heißt es: „In den kommenden Tagen werden die mehr als eine Milliarde WhatsApp-Benutzer Videoanrufe auf Android, iPhone und Windows Phone Geräten plattformübergreifend tätigen können.“

Mit dem neuen und sicheren Feature betritt WhatsApp einen stark umkämpften Markt und muss sich mit Diensten wie FaceTime und Skype messen.

Gegenüber Reuters erklärte der WhatsApp-Mitgründer Jan Koum: „Wir versuchen auf die Wünsche der User einzugehen. Unser Ziel ist es auch, Videotelefonie für Low-End-Geräte zu ermöglichen.“

Gerade die Tatsache der verschlüsselten Übertragung wird viele User auf der ganzen Welt beruhigen, da persönliche Gespräche auf diese Weise auch privat bleiben.

Die verschlüsselte Videotelefonie ist die jüngste Anstrengung, die das Unternehmen unternimmt, um den WhatsApp-Messenger zum sichersten auf der Welt zu machen. Bereits Anfang des Jahres gab das Unternehmen bekannt, eine vollständige End-to-End-Verschlüsselung in seinen Dienst zu integrieren. Mittlerweile steht das Feature bei allen neuen WhatsApp-Versionen zur Verfügung, die nach dem 2. April 2016 installiert wurden.

WhatsApp hat erkannt, dass es an der Zeit ist, die Privatsphäre der User besser zu schützen: „Die Idee ist ganz einfach. Wenn jemand einer Person oder einer Gruppe eine Nachricht sendet, sollen auch nur diese Kommunikationspartner die Information lesen können. Keine anderen sollen die Nachricht entschlüsseln können – keine Cyber-Kriminellen, keine unterdrückenden Regime, nicht einmal wir.“

Mit dem Thema Verschlüsselung konnte WhatsApp bei vielen Nutzern bisher punkten. Dennoch hagelt es für ein anderes Thema Kritik. Es geht um die Datenschutzrichtlinie seit dem Beitritt in die Facebook Unternehmensgruppe. Ein Plan sah vor die User-Daten mit dem Zuckerberg-Unternehmen zu teilen und auszuwerten. Dafür hatte Facebook allerdings keine Genehmigung und wurde durch eine Anordnung des Hamburger Datenschutzbeauftragten Caspar in die Schranken gewiesen, weil das Vorgehen gegen nationales Datenschutzrecht verstoßen würde.

Facebook muss sich solange an die Anordnung halten, bis ein Gericht sie Aufheben würde. Bei Zuwiderhandlung könnten dem Konzern Zwangsgelder drohen. 35 Mio. deutsche WhatsApp-User erwarten spannende Zeiten.