Ein neues, super sicheres Android-Gerät ist nun auf dem Markt – das Blackphone. Es bietet verschlüsselte Sprach-, Video- und Text-Kommunikation und sorgt damit für einen besseren Schutz vor Spionage durch Kriminelle oder Regierungsbehörden.

Blackphone: Militärisches Verschlüsselungslevel

Auf dem Mobile World Congress in Barcelona wurde das Blackphone dieses Jahr erstmals vorgestellt. Seine Entwickler erklären, dass es den gleichen Verschlüsselungsstandrads genügt, wie militärische Systeme.

Die Macher versprachen damals, dass das Gerät Ende Juni veröffentlicht werden würde und haben es geschafft, diese Deadline einzuhalten. Diese Woche wird das Blackphone an Kunden geliefert, die es bereits vorbestellt hatten und ab dem 14. Juli wird es dann in den Verkauf gehen.

Laut einem Bericht von The Register wurde das Blackphone von Silent Circle, den Köpfen des weit verbreiteten PGP-Verschlüsselungsstandards, in Zusammenarbeit mit dem spanischen Unternehmen Geekyphone entwickelt.

Priorität: Privatsphäre

Toby Weir-Jones, CEO von SGP Technologies (dem in der Schweiz ansässigen Joint Venture der beiden genannten Unternehmen), erklärte diese Woche in einer Meldung: „Das Blackphone gibt mobile Privatsphäre direkt in die Hände von Professionellen und Kunden überall… Die angestaute Nachfrage für das Blackphone zeigt, dass es ein starkes, internationales Interesse an Geräten und Diensten unserer Marke gibt, die herausragen, weil deren oberste Priorität die Privatsphäre ist.“

Über eine kundenspezifische Version von Android 4.4 – bekannt als PrivatOS – ermöglicht das Blackphone dem Nutzer, anonym im Internet zu surfen und jegliche Kommunikation zu verschlüsseln. Diese Verschlüsselung kann bei Bedarf abgeschaltet werden – wenn man weniger vertrauliche Anrufe tätigt, wie beispielsweise bei der Bestellung einer Pizza.

Phil Zimmermann, der Erfinder des weltweit am meisten verwendeten Systems zur Verschlüsselung von E-Mails – PGP – beschreibt seine neueste Kreation als die Möglichkeit, sich von überall auf Welt aus gegenseitig etwas ins Ohr zu flüstern.

Ein großer Hit: Auch bei großen Unternehmen

In einem Interview mit WeLiveSecurity sagte Zimmermann, dass bereits eine Mehrheit der 50 umsatzstärksten Unternehmen weltweit das Blackphone bestellt hat. Hierzu gehört auch der niederländische Telekommunikationskonzern KPN, der bereits „Hunderttausende“ Blackphones bestellt hat, um sie an Verbraucher zu versenden.

Einen Wehrmutstropfen gibt es dennoch, denn laut Zimmermann ist nichts absolut Spionage-sicher. „Wenn jemand wirklich zuhören will, kann er ein Mikrofon in Ihrem Büro anbringen.“ Doch wenn es um das Anzapfen eines Geräts geht, macht das Blackphone einen entscheidenden Unterschied und verbessert den Schutz der Privatsphäre um ein Vielfaches.