↗ Download aller Teile in einem Dokument
Alle Jahre wieder: Der digitale Frühjahrsputz
Unsere Reihe zum Thema „digitaler Frühjahrsputz“ – In Teil 6 geben wir Tipps, wie Passwörter & andere Zugänge entrümpelt werden.
Der Frühling naht mit großen Schritten. Morgens auf dem Weg zur Schule, Arbeit oder Studium ist es schon hell, die Temperaturen steigen. Traditionell lädt die Jahreszeit auch dazu ein, auszumisten, aufzuräumen und aufzuhübschen. Da die Digitalisierung längst auch im Zuhause Einzug gehalten hat, bietet sich so auch die perfekte Gelegenheit, den Frühjahrsputz auf die technischen Helfer auszuweiten.
Dazu ein paar Tipps:
Teil 6: Passwörter & Zugänge
Nein, an dieser Stelle fordern wie Sie NICHT auf, alle Passwörter, die Sie benutzen, regelmäßig zu ändern. Studien und die eigene Erfahrung zeigen, dass dies allein nicht dafür sorgt, dass die Sicherheit steigt.
Stattdessen geben wir folgende Tipps:
Passwortmanager
Passwortmanager sind gut, günstig und wertvoll. Teilweise sind sie, wie etwa in der ESET Smart Security Premium, als Feature in Security-Programmen enthalten. Gute Manager bieten nicht nur die Möglichkeit, plattformübergreifend mit entsprechenden Apps und Browser-Plugins, die gespeicherten Passwörter zu nutzen. Sie bieten auch die Möglichkeit, hochkomplexe Passwörter zu kreieren. Der Nutzer hat lediglich die Schwierigkeit, sich ein Master-Passwort zu merken. Das hilft, für jeden Anwendungszweck ein neues Passwort zu verwenden und niemals Logins wiederzuverwenden. Letzteres stellt die größte Gefahr durch Passwort-Diebstahl dar. Um sich das Master-Passwort leichter einzuprägen und die Sicherheit zu erhöhen, empfiehlt es sich, keine Abkürzungen oder einzelne Wörter, sondern lieber Passphrasen und ganze Sätze, inklusive aller Satz- und Leerzeichen zu verwenden. Auf diese Weise kommen schnell mehr als 40 Zeichen zusammen, was ein automatisches Durchprobieren durch Scripte erschwert. Allerdings sollte der Satz nicht im Zusammenhang mit dem Anmeldezweck stehen. Nutzen Sie deshalb NICHT „Ich melde mich am Passwortmanager an!“…
E-Mail-Passwort
Ein Passwort, dass Sie vielleicht doch ändern sollten, ist das Ihres E-Mail-Accounts, mit dem Sie sich bei Facebook, Amazon, eBay & Co. anmelden. Wird das Passwort auf einer Plattform gestohlen, probieren Kriminelle häufig automatisch die gleiche Kombination aus E-Mail-Adresse und gestohlenem Passwort als Login beim Mail-Provider. Haben sie Zugang zum Postfach, nutzen sie die die „Passwort vergessen“ Option anderer Plattform-Anbieter, um so Zugriff auf die anderen Dienste zu bekommen. Sofern möglich, aktivieren Sie zusätzlich die Option, dass Sie über alle Logins informiert werden und das Ändern von Passwörtern auf einem anderen Weg (zweite Mail-Adresse bei einem anderen Anbieter oder Push-Nachricht auf dem Smartphone) bestätigen müssen.
2-Faktor-Authentifizierung
Die 2-Faktor-Authentifizerung, oder auch „Anmeldung in zwei Schritten“ ist eine hervorragende Möglichkeit, trotz gestohlener, wieder verwendeter oder zu einfacher Passwörter, Kriminellen die Tür vor der Nase zuzuschlagen. Das grundlegende Prinzip dabei ist, dass zusätzlich zum Nutzernamen und Passwort ein weiterer Faktor, wie ein Einmal-Code per SMS oder App, biometrische Informationen, wie die Gesichtserkennung oder Fingerabdrücke oder Zertifikatsinformationen über USB-Sticks o.ä. zum Einsatz kommen.
Die meisten Dienste, wie Facebook, Twitter, Google und Apple bieten diese Möglichkeit zum zusätzlichen Schutz an. Leider ist die Funktion nicht automatisch aktiv. Prüfen Sie, ob Ihr Anbieter diese Optionen bietet, suchen Sie gezielt danach und aktivieren Sie sie. Ohne auch Zugriff auf Ihr Smartphone o.ä. zu haben, können Diebe so selbst mit korrekten Login-Daten nicht an Ihre Informationen gelangen und Ihr Social Media Profil, Ihren eBay Account und Ihre E-Mails für betrügerische Aktionen missbrauchen.
Fazit
Auch wenn es auf den ersten Blick viel erscheint, dass es zu beachten gilt: Es lässt sich alles an einem oder zwei Sonntagnachmittagen erledigen. Wer diese Zeit für den klassischen Frühjahrsputz zu Hause benötigt, kann auch gern abends ein paar Stunden damit verbringen. Klar ist jedoch, dass dies nur die wichtigsten Grundlagen für das sicherere Benutzen unseres digitalen Alltags sind.
In diesem Sinne – Enjoy Safer Technology!
Teil 5 – Social Media & andere Webinhalte
Hier können Sie mitdiskutieren