Heute ist der Virtual Love Day oder auch Tag der virtuellen Liebe. Die Liebe ist bei den allermeisten Menschen ein allgegenwärtiges Thema. Im digitalen Zeitalter von Tinder, Once, Videospieldating und Co. können Menschen Gefühle für eine Person oder einen Charakter entwickeln, die/der in der Realität gar nicht existiert (Fiktophilie) oder von dem man glaubte, er oder sie existiere.

Auf ersteres möchten wir in diesem Beitrag nicht weiter eingehen. Wir beschreiben heute den zweiten Fall, denn hier handelt es sich oft um eine Betrugsmasche, bei der mit den Gefühlen von Betrugsopfern gespielt wird. Die online Partnersuche ist ein Milliardengeschäft.

Damit dein Online-Date ohne böse Überraschungen endet, geben wir dir einige Tipps bei der Partnersuche auf den Weg.

Trick Nummer 1: “Ich würde nicht fragen, wenn ich dich nicht lieben würde”

Der wichtigste Tipp überhaupt, bei dem zwei Alarmglocken auf einmal schrillen sollten. Von herzzerreißenden Stories über die kranke Oma (oder dem klassischen Notfall in der Familie) bis hin zu „Wir sind seelenverwandt“ nach ein paar Stunden Chatten ist alles drin. Aber das Beste kommt zum Schluss: Die Frage nach Geld. Und die Stories werden so schön als Geschenk verpackt, dass Männer und Frauen darauf hereinfallen – ob Geld für das Bahnticket, um am Valentinstag bei der Liebsten sein zu können oder das vom Zoll eingezogene Präsent, das unbedingt ausgelöst werden muss. Der Phantasie sind hier keine Grenzen gesetzt, genauso wie dem Geldbetrag: In den USA zahlt im Durchschnitt das Opfer 13.000 US-Dollar an die vermeintliche Liebschaft.

Auch wenn du im Moment glaubst, dass es sich bei deinem Gegenüber um die große Liebe handelt, sag nicht einfach ja. Schlag ihm entweder vor, dass du es ihm bei einem Treffen (das zuvor garantiert noch nicht stattgefunden hat) gibst oder lass dich gar nicht darauf ein. Dann wirst du sehen, wie weit es mit seiner Zuneigung her ist. Rechne lieber damit, dass du vielleicht nie wieder was von deinem Prince Charming hörst.

Trick Nummer 2: Sorry, ich kann grad nicht reden…

Das Telefon am anderen Ende klingelt und klingelt, aber man bekommt nur eine SMS zurück: Ich kann grad nicht reden. Eine oft beliebte Masche: Nigerianische und osteuropäische Betrüger gaukeln vor, ein 20-jähriges Mädel aus den USA, Australien oder dem Vereinigten Königreich zu sein, die anscheinend nicht mit Mobiltelefonen umgehen können. Weit gefehlt. Vorsicht auch, wenn dein Gegenüber versucht, den Chat auf einer anderen Webseite oder per Messaging weiterzuführen: Die meisten Dating-Seiten grasen nämlich solche vermeintlich harmlosen Plaudereien genau nach diesen Mustern wie Fragen nach Bankdaten ab.

heimlich telefonieren

Trick Nummer 3: Der Zwilling

Nicht nur Betrüger und Kriminelle stehen dir bei deiner Suche nach Prince Charming böswillig im Weg. Online Dating ist ein hartes, aber verdammt rentables Geschäft, das mitunter auch krumme Methoden nutzt. Gefälschte Profile und schöne Menschen sind geeignete Lockmittel, um noch mehr potentielle Kunden zu ködern. Doch auch Betrüger bedienen sich Fotos oder Bildern von anderen Nutzern, die sie meistens einfach von Facebook herunterladen und als ihr eigenes Profil verkaufen.

Ein super Tipp: Lade dir ein Bild des Angebeteten herunter und öffne Google. Zieh das Foto in die Suchleiste und recherchiere, ob noch jemand anderes das Bild verwendet. Stößt du auf eine ganze Fotogalerie von mehreren Profilen, hat dich jemand reingelegt.

Trick Nummer 4: Er kam aus heiterem Himmel

Hach ja, romantische Geschichten haben es in sich: Verwegene, smarte, geheimnisvolle Herren, die eines Tages in der Stadt auftauchen... Heutzutage ist es praktisch unmöglich, dass du im Netz nichts von deinem Prince Charming findest. Wer es drauf hat, bei Online-Dating-Portalen mitzumischen, dürfte in den meisten Fällen irgendeine Art von Social Media nutzen. Googelst du dein Herzblatt (und ja, das tun wir alle) und stellst fest, dass er erst kürzlich Facebook oder Twitter beigetreten ist, dann sollte zumindest Alarmstufe Gelb bei dir aufleuchten. Check alle Infos, die du von ihm hast und schau, ob seine Freunde oder Follower echt sind.

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Trick Nummer 5: Ist das ein Trauring?

Laut einer MSNBC Studie sind mindestens ein Drittel der männlichen Online-Dater verheiratet. Woran erkennst du das? Zum Beispiel nutzen solche Männer gern unscharfe Profilbilder, geben nie Festnetznummern raus und blockieren Anrufe, Antworten kommen eher unregelmäßig und zu seltsamen Zeiten. Außerdem vertröstet er dich ständig auf später, seine Freunde oder Familie kennenzulernen. Kommt dir vertraut vor? Dann lass es besser.

Trick Nummer 6: Erzähl mir von dir

Schwierig, die Masche zu durchschauen, aber du solltest die Möglichkeit von Identitätsklau zumindest im Hinterkopf behalten. Online-Dating ist eine Plattform, in der Informationen geteilt werden, aber sei vorsichtig, was du von dir preisgibst. Vor allem finanzielle Daten oder Adressen – nicht normal. Oder frag dich, was dein Gegenüber mit dem Mädchennamen deiner Mutter, deinem Lieblingstier oder den Namen deiner ersten Schule anfangen will: Womöglich Passwörter basteln und Sicherheitsfragen deiner Konten beantworten. Klar, kannst du was von dir erzählen und musst nicht einen auf James Bond machen, doch wenn sich der Chat wie eine Einbahnstraße aus Fragen anfühlt, ist Vorsicht geboten.

 

Der Virtual Love Day wurde von einigen Online-Dating Portalen und Partnerbörsen ins Leben gerufen. Sie möchten für mehr gesellschaftliche Akzeptanz werben und erreichen, dass Online-Dating weniger Schamgefühl hervorruft.