Smartphones und Tablets sind auch für Kids alltägliche Begleiter geworden und bestimmen mehr und mehr den Schulalltag. Die Diskussion um die Integration von mobilen Endgeräten im Unterricht hält weiter an. In den meisten Fällen werden sie von Eltern und Lehrern als Störfaktoren betrachtet, wenngleich einzelne Versuchsprojekte das Gegenteil zu beweisen versuchen. An ausgewählten Schulen vernetzen sich beispielsweise schon die Rechner der Schüler mit dem Computer des Lehrers. Statt traditioneller Tafel wird der Lehrstoff auf einer Leinwand abgebildet. In Ländern wie Schweden hat die digitale Welt schon Einzug gehalten - das iPad gehört hier zur Grundausstattung. Auch in Südkorea und in der Türkei sind digitale Lernformen zunehmend im Kommen.

Kids Online – Mehr Sicherheit im Umgang schulen

Doch es stellt sich die Frage, ob Lehrer und Eltern auf diese Form der Mediennutzung vorbereitet sind. Die Regierung und Sicherheitssoftware-Anbieter setzen verstärkt auf Initiativen und Programme, um einen verantwortungsvollen Zugang zu ermöglichen. Unabhängig vom Handyverbot oder der Akzeptanz von mobilen Geräten an Schulen sind auch die Eltern und Lehrer in der Pflicht, Kindern und Jugendlichen einen gesunden Umgang mit Internet und der damit verbundenen Technologie beizubringen. Gerade nach Schulbeginn und Ferien steigt der Drang nach dem Austausch von Fotos, Videos, Posts, Nachrichten und anderen Informationen erheblich an.

Das Internet macht keine Ferien

Wir geben Ihnen ein paar Tipps, worauf Sie als Eltern oder Lehrer besonders achten sollten:

1. Zeigen Sie den Kids, wie man richtig surft

Das Internet ist eine riesige Plattform, die unzählige Informationen in sich birgt. Aus diesem Grund ist es umso entscheidender, den Kindern und Jugendlichen zu zeigen, wie man richtig surft und dabei zu unterscheiden, was gut und nützlich ist.

2. Ein Netz voller „Phische“

Phishing ist schon seit Jahren im Trend. Schädlicher Code durch E-Mail-Anhänge oder manipulierte Webseiten sind beliebte Angriffsmethoden. Klären Sie die Schüler auf, wie folgenschwer ein unüberlegter Klick sein kann. Bringen Sie ihnen bei, woran sich beispielsweise seriöse und unseriöse Webseiten erkennen lassen und dass nicht hinter jedem Amazon-Gutschein ein wohlgemeintes Geschenk steckt.

3. Vorsicht vor „Cyber-Grooming“

Der Begriff (Cyber-)Grooming umschreibt das gezielte Ansprechen von Minderjährigen im Internet, mit dem Ziel, die Kontaktperson zu sexuellen Handlungen zu überreden. Zuvor bauen die Täter in der Regel Vertrauensverhältnis in Sozialen Netzwerken auf. Je mehr die Plattformen im Netz genutzt werden, desto größer das Risiko, Opfer einer solchen Attacke zu werden. Raten Sie zur Vorsicht bei Fremden, die „einfach so“ Kontakt zu suchen scheinen.

4. Private Fotos sind tabu

Das Versenden von privaten, erotisch angehauchten Fotos findet unter Jugendlichen und Kindern mehr und mehr Zuspruch. Machen Sie ihnen bewusst, wie wichtig es ist, auch online ihre Privatsphäre zu schützen.

5. Risiko Soziale Netzwerke

Der verantwortungsvolle Umgang mit den Sozialen Netzwerken ist ein ganz wichtiger Punkt. Belästigungen und Mobbing gehören hier zum Alltag. Sprechen Sie über Warnsignale bei Opfern und veranschaulichen Sie im Falle des Falles, wie man helfen kann.

Kontrolle ist gut, Vertrauen ist besser

Wir raten Lehrern und Eltern dringend, auf Augenhöhe zu bleiben, vor allem was den Stand der Technik angeht. Für unsere Schützlinge hat sich Technologie zu etwas Normalen entwickelt, das sie von klein auf kennen und mit der sie vertraut sind. Umso entscheidender ist es, dass sich Erwachsene mit den Vorteilen und Möglichkeiten dieser Technik, aber auch mit den Nachteilen wie Risiken und Gefahren gleichermaßen auseinandersetzen:

  1. Suchen Sie das Gespräch mit den Kids und klären Sie sie über mögliche Bedrohungen und Angriffsszenarien auf, ohne Angst vor dem Internet zu schüren. Vielmehr sollten sie die Schützlinge ermutigen, die Technologien sinnvoll und verantwortungsbewusst zu nutzen. Ziehen Sie Vergleiche zum Verhalten in der realen Welt, zum Beispiel, dass sie gelernt haben, sich auf der Straße nicht von Fremden ansprechen zu lassen.
  2. Machen Sie ihnen bewusst, dass sie beim Hochladen von Fotos oder Videos die Kontrolle darüber verlieren und sie nicht wissen können, wer die Bilder oder Filme weiter benutzt und zu welchem Zweck.
  3. Raten Sie zur Vorsicht bei dem, was an Informationen ins Netz geladen wird. Telefonnummern und Adressen haben zum Beispiel auf Facebook & Co. nichts verloren.
  4. Wir schätzen das Netz auch oder gerade wegen seiner anonymen Seite. Doch dies birgt gleichermaßen Gefahren, denn man weiß nie, wer am anderen Ende der Leitung sitzt, es sei denn, wir kennen denjenigen persönlich. Aus diesem Grund sollten ihre Schützlinge bei Nachrichten von Fremden, wie etwa in Sozialen Netzwerken, besonders vorsichtig sein.
  5. Empfehlen Sie die Nutzung einer Sicherheitssoftware. Neben gängigem Virenschutz sollte diese auch über weitere Funktionen wie Firewall und Profilscanner für Facebook & Co. beinhalten. Und geben Sie zu bedenken, dass nicht nur der Rechner, sondern vor allem Smartphones und Tablets zu beliebten Angriffszielen zählen.

Das Internet und mobile Geräte verpassen der Welt ihre ganz eigene Note. In der Schule sollten daher nicht nur Schüler ihre Hausaufgaben gemacht haben. Auch Lehrer und Eltern haben bei manchen Themen womöglich Nachholbedarf.