Suchmaschinenoptimierung ist ein wesentlicher Bestandteil der Online-Marketing-Strategie, doch meistens mit einem schlechten Image in der Öffentlichkeit behaftet, vor allem im Zuge des Missbrauchs von Optimierungstechniken durch Malware-Autoren und anderen schlimmen Fingern (Stichwort: Black Hat SEO oder BSHEO).

Ich persönlich bin mehr als glücklich, auf meinen Seiten schreiben zu können, was ich fühle und denke: Wenn ich auf einer anderen Seite (wie dieser hier) Inhalte beisteuere, bin ich noch glücklicher, das den Marketing-Mitarbeitern zu überlassen, die Experten auf diesem Gebiet sind.

Doch was ist mit den Menschen, die in Zeiten des Internets und Social Media neu ins Business einsteigen oder ihr bestehendes pflegen wollen und deswegen die Sichtbarkeit ihrer eigenen Webseite innerhalb der Ergebnislisten der Suchmaschinen verbessern möchten?

Nicht alles Gold, was glänzt

Es ist viel Unsinn über SEO seitens Firmen oder Personen verbreitet worden, um ihre Dienstleistungen an den Mann zu bringen. Sie behaupten etwa fälschlicherweise, dass sie die Präsenz einer Webseite und ihrer Unterseiten erheblich steigern könnten. In diesem Beitrag untersuche ich zwei Arten von SEO-Betrügern: jene, die Geld für nicht geleistete Arbeit oder vertraglich vereinbarte Leistungen fordern. Und jene, die Leistungen anbieten und berechnen, die sie erbracht oder nicht erbracht haben, doch die kaum zu gebrauchen sind oder gar gegen die Interessen des Kunden arbeiten.

Angesichts der Webseiten, für die ich schon Inhalte geliefert habe, erhalte ich zwangsläufig einen guten Querschnitt zu diesem Problem in meinen E-Mails. Am besten gefallen mir solche von Personen mit einem Gmail-Account, in denen nicht einmal ein Firmenname auftaucht. Sie bieten mir an, mir bei meinen Webseiten gegen Entgelt zu helfen. Dabei handelt es sich oftmals nicht um meine eigenen Seiten, die einzige Verbindung zu ihnen besteht darin, dass ich hin und wieder Beiträge für die Seiten erstelle. Andere Anbieter behaupten wiederum, sie hätten meinen Blog gelesen und wollen Verlinkungen zu anderen Webseiten einfügen oder Artikel schreiben. Oder sie behaupten auch gern, sie hätten unzählige Probleme bei meiner Seite entdeckt, dass sie nicht bei Suchmaschinen gelistet sei etc. (erstaunlicherweise erhält selbst Google Spam mit ähnlichem Inhalt).

Einzig optimiert sind meist nur dubiose Praktiken

Doch reden wir über Menschen, die bereits in die Falle solcher Suchmaschinenoptimierer getappt sind, die Geld für null Leistung bezahlt haben. Oder noch schlimmer, aus heiterem Himmel Rechnungen für Services erhielten, die niemals vertraglich ausgemacht waren.

Erst vor kurzem habe ich von einem Fall gehört: Zwei Firmen versuchten, einen Neueinsteiger unter Ausübung von Druck zur Zahlung nicht geleisteter Arbeit zu bewegen. Die Rechnung wurde allerdings wegen ‚Belästigung‘ deutlich vermindert. Lässt sich dies als ein Zeichen des Zugeständnisses für untragbare Verkaufs- und Zahlungsmethoden deuten?

Möglicherweise nicht: Denn bei meiner Recherche zu einer dieser Firmen bin ich auf eine Unzahl an Beschwerden von Unternehmen und Personen auf der Better Bureau Business Webseite gestoßen, die für Leistungen zahlen sollen, von denen sie bisher nie ein Wort vernommen hätten, geschweige denn, die in irgendeiner Weise vertraglich vereinbart gewesen wären. Sie forderten Dokumente oder andere Belege als Beweisgrundlage. Darüber hinaus gab es Proteste wegen falscher oder irreführender Werbung, die suggerierte, dass es zu einem bestimmten Zeitpunkt eine Vereinbarung darüber gab, Dienstleistungen zu akzeptieren/liefern. Das beschuldigte Unternehmen wies die Vorwürfe zurück und verkündete, dass man nicht länger gewillt sei, sich mit den Personen oder Firmen angesichts ihres inakzeptablen Verhaltens weiterhin auseinanderzusetzen.

Sie können die Behauptungen überzeugend finden oder auch nicht – vor allem von Unternehmen ohne eigene Webpräsenz oder angeschlossene Telefone – doch weil ich nicht in der Position bin, ihre Glaubwürdigkeit zu überprüfen, lasse ich die Namen der betroffenen Personen und Firmen außen vor. Ich kann Ihnen nur raten, sollten Sie selbst in solch eine Situation geraten, folgende Maßnahmen zu ergreifen:

  • Informieren Sie Ihre Bank.
  • Erstellen Sie einen Bericht mit der Polizei.
  • Legen Sie Beschwerde bei den zuständigen Behörden ein.

Oft nur ein leeres Versprechen

Zwar gehört dies nicht ganz zu meinem Fachgebiet, aber es gibt ein paar Dinge, bei denen Sie hellhörig werden sollten, wenn Ihnen jemand ein Traum-Angebot macht, das wirklich zu schön klingt, um wahr zu sein, um Sie an die Spitze des Webseiten-Rankings zu katapultieren.

  • Garantiert Top 10 (wenn nicht Nummer 1) in organischen Ergebnislisten. Dieser Beitrag bezieht sich auf ein Unternehmen, das erhebliche Strafen zahlte, nachdem es daran scheiterte, ihre Kunden unter die Top 10-20 Ergebnisse in großen Suchmaschinen zu bringen.
  • Das Angebot, ihre Webseite in hunderten, wenn nicht tausenden Suchmaschinen zu platzieren. Schätzungen des „Marktanteils“ bei den Suchmaschinen variieren zwar, aber diese (vom Februar 2015) zeigen auf, dass weniger als ein Dutzend, vielleicht sogar weniger als ein halbes Dutzend genutzt werden, selbst in einem schwankenden Markt.
  • Behauptungen, Partner von Google zu sein (oder zumindest in besonderer Beziehung zu stehen) oder Googles Algorithmen geknackt zu haben. Sicherlich sollte ein Suchmaschinenoptimierer Ahnung von den gängigen Praktiken bei Google & Co. haben, doch die Algorithmen von Google ändern sich regelmäßig – und zwar zum Teil genau aus dem Grund, dass niemand ein unfaires Spiel spielen kann.
  • Behauptungen von urheberrechtlich geschützten Methoden: Purely Branded zeigt auf, dass sich „SEO Geschäftsgeheimnisse“ als „Black Hat Techniken erweisen können und große Suchmaschinen Ihre Seite irgendwann entfernen lassen“, weil sie Tricks wie getarnte Texte, Keyword-Spamming oder Manipulationstechniken wie dubiose Textlinktausch-Programme aufweisen.

Black Hat SEO? Wir doch nicht!

Wundern Sie sich nicht, wenn SEO Betrüger und Spammer die Nutzung von ‚Black Hat Techniken‘ zurückweisen.

Der beste Schutz gegen eine solche Hinterlist ist ein gutes Verständnis davon, wie SEO wirklich funktioniert und es dürfte kaum jemanden geben, der mehr über Google weiß als Google selbst. Der Artikel Do you need an SEO? bietet einen guten Ausgangspunkt. Es kann sicher auch nicht schaden, Googles 32-seitiges Handbuch Search Engine Optimization Starter Guide zu lesen (und auch die dazugehörigen Quellen), bevor es zu einem Vertragsabschluss mit einem SEO-Anbieter kommt. Für alle, die mehr über die Auswirkungen von Webseitenoptimierung wissen wollen, empfehlen wir den Forbes-Beitrag: Your Fundamental Onsite Audit Checklist For SEO.