Wie der Guardian berichtet, hat die australische Einwanderungsbehörde versehentlich persönliche Informationen von internationalen Staats- und Regierungsvertretern offengelegt. Betroffen sind die Teilnehmer des G20-Gipfels im November letzten Jahres in Brisbane – unter anderem auch Bundeskanzlerin Angela Merkel, US-Präsident Barack Obama und Russlands Präsident Wladimir Putin.

Die Daten wurden aus Versehen an die Organisatoren des Asia Cups verschickt – der Fußballmeisterschaft des asiatischen Raums, die im Januar dieses Jahres in Australien stattgefunden hat. Bei den versendeten Informationen handelte es sich einerseits um öffentlich zugängliche Daten wie Namen, Geburtstage und Titel der betroffenen Personen. Darüber hinaus wurden allerdings auch sensiblere Informationen wie die Nummern der Reisepässe und der Visen versendet. Laut der britischen Zeitung waren insgesamt 31 Staats- und Regierungschefs von dieser Datenpanne betroffen.

Offenbar wurde der Fehler bereits Anfang November bemerkt – ca. eine Woche vor dem G20-Gipfel. Grund war nach Angaben der australischen Einwanderungsbehörde menschliches Versagen. Ein Mitarbeiter der Behörde hatte versäumt, beim Versand einer E-Mail die automatische Vervollständigung in der Adresszeile zu überprüfen. So landete die Nachricht bei der falschen Person.

Nachdem die Panne bemerkt wurde, kontaktierte man umgehend den australischen Datenschutzbeauftragten per E-Mail. Der Guardian konnte diese Nachricht einsehen, in der erklärt wurde, dass der Empfänger der E-Mail diese unverzüglich gelöscht und seinen digitalen Postkorb entleert habe, sodass es äußerst unwahrscheinlich sei, dass die Informationen in die Öffentlichkeit gelangten: „Das lokale Organisationskomitee des Asia Cups geht davon aus, dass die E-Mail weder abrufbar oder wiederherstellbar ist noch irgendwo auf ihren Systemen gespeichert wurde.“

In der Antwort-E-Mail wurde sodann die Empfehlung ausgesprochen, die betroffenen Regierungsvertreter nicht zu informieren. Ob diese zu einem späteren Zeitpunkt doch noch in Kenntnis gesetzt wurden, ist laut dem Guardian nicht bekannt. Das zuständige Ministerium habe auf Anfragen der Zeitung nicht geantwortet.